Schwarmeinzug der Honigbienen

Schwarm noch am Busch

Schwarm noch am Busch

Freude und Faszination am Bienenstand. Die ersten Honigbienenschwärme sind eingezogen. In einer langen Prozession spazierten sie zielstrebig und zügig in ihr dunkles, trockenes Heim. Nun steht der Innenausbau an; sie dürfen es sich ganz nach ihrem Belieben einrichten und bekommen nur minimale Vorgaben wie es Zuhause auszusehen hat. Wegen der Trockenheit und für einen guten Start — damit sie auch ganz sicher rechtzeitig zum Winter ausreichend Wärmedämmung und Futterlager bauen können — bekommen sie für den Start etwas Futter. Sie bekommen Reserven der letztjährigen Honigernte, die ich extra aufgehoben habe. Aber der Reihe nach, mit Fotos und Innenansicht-Video.

Wo kommen die Schwärme her?

Noch vor wenigen Wochen war der Bienenstand eine Baustelle. Die Vorbereitungen waren aber rechtzeitig abgeschlossen, als am Freitag überraschend der erste und gleich am Sonntag weitere zwei Schwärme eintrafen. Das Schwärmen ist die natürliche Art der Vermehrung bei den Bienen: Ein Teil der Arbeiterbienen und Drohnen zieht mit der alten Königin aus und hinterlässt den übrigen Teil. Dieser zieht sich eine neue Königin heran. Der Schwarm hängt sich als Traube an eine geeignete Stelle z.B. im Baum und erkundet die Umgebung nach einer neuen Behausung.

Der erste Naturschwarm kommt von einem Imker aus Rostock, die weiteren vom Demeter-Imker Hartmut Heldt vom Hof Medewege. Nun galt es sie mit ihren neuen Behausungen vertraut zu machen. Bei zweien habe ich es den Bienen und mir gegönnt, den gemütlichen und schönen Weg zu Fuß zu nehmen. Dabei konnte ich den jeweiligen Bien gleich besser kennen lernen und beobachten. Es ist auch schön zu sehen, wie unterschiedlich sich die einzelnen Schwärme verhalten.

Individuelle Unterschiede — Genetische Vielfalt

Gleichfalls ist es auch aufschlussreich, wie unterschiedlich einzelne, individuelle Bienen aussehen. Bei zwei der drei Schwärme scheinen ein paar der 10.157 Gene von der „italienischen Biene“ (apis mellifera ligustica) zu kommen. Das äußert sich optisch in einer herrlichen Orangefärbung. Die Drohnen (männliche Tiere) sind allerdings durchweg dunkel. Mich freut diese Vielfalt im Genpool, denn die Bienen können sich dadurch ideal über die Generationen an die lokalen Naturgegebenheiten und meine Art, sie zu betreuen, anpassen. Aufgrund der Bienenhaltung von Hartmut ist es wahrscheinlich, dass sie auch Genanteile der Unterarten Dunkle Biene (apis mellifera mellifera) und Kärntnerbiene (apis mellifera carnica) haben. Das ist optisch jedoch nicht so leicht erkenntlich. Letztere ist die inzwischen in Europa am meisten verbreitete.

Bildergalerie

Es folgt eine Illustration, wie es über das verlängerte Wochenende zuging. Interessierten zeige ich gerne alles vor Ort. Ein Vorgeschmack auf diese tollen Tierchen, aber auch auf ihren Zusammenhalt, das „organismushafte“ eines Biens, ergibt sich im Video. Es ist durch die Heckklappe einer Bienenkiste am Tag 1 nach dem Einlaufen aufgezeichnet.


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